Als einige Adelige aus Böhmen und Mähren nach 1945 Brücken über politische, nationale und gesellschaftliche Grenzen schlugen, war ihr Wirken von Kultur, Menschlichkeit und christlichem Glauben geprägt. Dank familiärer Verbindungen und europäischer Netzwerke trugen sie auch zur politischen Wende 1989 bei. Eine besondere Geschichte verbindet sich mit der in der Ausstellung vertretenen Familie Thun: Aus dem nordböhmischen Tetschen/Děčín wurden fast alle ihre Mitglieder nach dem Kriegsende nach Bayern vertrieben. Ferdinand Thun (1921-2022) machte jedoch nach seiner Rückkehr aus der sowjetischen Gefangenschaft eine Karriere als Diplomat in der DDR und lebte mit seiner Familie in Ost-Berlin. Neben Biografien zeigt die Ausstellung Hintergründe des Engagements, geprägt von Adelsethos, Kulturerbe und christlicher Weltanschauung. Sie entstand in Zusammenarbeit des Adalbert Stifter Vereins (München) mit dem Institut zur Erforschung der totalitären Regime und der Organisation Post Bellum (Prag).
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